Selbstmordversuch in Abschiebungshaft

Am 13.02.2006 unternahm ein 63jähriger Mazedonier einen Selbstmordversuch, als er erfuhr, dass sein bei ihm eingezogenes Bargeld zur Bezahlung der Haftkosten eingesetzt werden sollte.


Zum Glück wurde der Selbstmordversuch rechtzeitig unterbunden. In Folge dessen solidarisierten sich 32 Insassen mit dem Betroffenen und protestierten gegen die ihnen auferlegten Haftkosten von 62,00 EURO/Tag. Sie errichteten Barrikaden und zündeten Matratzen an. Der Brand konnte schnell gelöscht werden, ca. 100 Häftlinge mussten wegen der starken Rauchentwicklung in andere Stationen verlegt werden. Ein von einigen Insassen begonnener Hungerstreik wurde im Laufe der Woche beendet. Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst forderte in einer Presseerklärung vom 15.02.2006 eine überprüfung der Abschiebungshaftkosten. Außerdem sollte den Häftlingen ein angemessener Betrag zur Überlebenshilfe nach der Abschiebung zur Verfügung stehen. Dies ist in einigen Bundesländern der Fall.
Link: www.jesuiten-fluechtlingsdienst.de
Quelle: Jungle World vom 22.02.06





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